Zug- und Bus-Weinwanderfahrt war ein tolles Erlebnis
NEUSTADT. - Die von der Sektion Neustadt des Deutschen Alpenvereins ausgeschriebene „Zug- und Bus-Weinwanderfahrt“ am 15. Oktober „von Oberschwappach auf den Zabelstein“ war ein „Renner“. 28 Wanderfreunde, davon sieben aus Sonneberg, fanden sich am Samstag früh um 7.16 Uhr am Neustadter Bahnhof zur Fahrt nach Haßfurt ein. Trotz einer Zugpanne in Lichtenfels, die eine einstündige Verspätung zur Folge hatte, konnte die Wanderung wie geplant durchgeführt werden. Freilich musste das Busunternehmen aus Wonfurt, die die Wanderer von Haßfurt nach Oberschwappach bringen sollte, verständigt werden, dass die Fahrt erst eine Stunde später nach Oberschwappach erfolgen kann. Nachdem diese Hürde gemeistert war, konnte die Wanderung vom Schlossparkplatz Oberschwappach bei schönstem Herbstwetter beginnen. So schritten die Wanderer bei bester Stimmung durch die wunderbare Flur, genossen dabei die Landschaft und insbesondere den Blick auf die kleine Bergkirche von Eschenau. Am Waldrand angekommen zeigte ein Schild nach rechts in Richtung „Zabelstein“. Dieser Berg im Steigerwald ist 489 Meter hoch und bildet die markante Nordwestspitze und die Grenze des Steigerwalds zum Maintal. Auf dem höchsten Punkt befindet sich eine Sendeanlage mit einem 61 Meter hohen Antennenträger. Früher nutzten sie die amerikanischen Streitkräfte, heute der Katastrophenschutz. Ziel der Neustadter Wandergruppe war jedoch die Ruine der ehemaligen Burg Zabelstein, die sich am nördlichen Ende des Bergrückens befindet. Diese wurde nach einer guten Stunde auf mäßig ansteigenden Wegen und Pfaden erreicht. Hier stärkte man sich an einem wunderschönen Rastplatz bei einer Pause mit allerlei leckeren Sachen aus dem Rucksack. Traditionell wurde hier vom Wanderführer Dieter Seyfarth ein Schnaps und Likör angeboten. Kaum einer wollte darauf verzichten. Unweit davon auf dem Zabelstein steht auf 475 Meter Höhe ein ca. 19 Meter hoher Aussichtsturm unmittelbar neben dem 2008 neu errichteten Lingmann-Haus, das vom Steigerwaldclub Gerolzhofen in Kooperation mit dem Staatsforst erbaut wurde und vom Steigerwaldclub verwaltet wird. Natürlich wurde der Aussichtsturm bestiegen und die Rundumblicke, soweit es die inzwischen aufgezogenen Wolken hergaben, genossen. Nun ging es wieder bergab. Zunächst ließ ein schmaler und steiler Serpentinenpfad die Höhenmeter rasch nach unten schnellen, bevor durch die Weinberge das kleine Örtchen Falkenstein erreicht war. Nächstes Ziel war die Ortschaft Wohnau, ebenfalls ein kleiner schmucker Ort, in dem hervorragende Gastronomie- bzw. Weinbaubetriebe mit Heckenwirtschaften immer wieder zahlreiche Gäste anlocken. Über ein einen ausgebauten Flurweg durch die offene Landschaft war nach weiteren 1,5 Kilometern der Ausgangspunkt Oberschwappach wieder erreicht. Rund 14 Kilometer wurden bis daher auf „Schusters Rappen“ zurückgelegt. Das war für die einen oder anderen Senioren eine „starke Leistung“! Im Schlosspark wurde nochmals Halt gemacht, das Schloss von außen bewundert und der Kräutergarten mehr oder weniger „unter die Lupe“ genommen.
Im Schlosspark Oberschwappach
Außerdem wurde die Katholische Kirche St. Barbara kurz besichtigt. Vor dem Altar waren noch die Gaben anlässlich des Erntedankfestes aufgebaut. Dann wartete die Schlusseinkehr in der Heckenwirtschaft des Weingutes „Hetzel“ auf die Wanderer. Die vorbestellten Brotzeiten wurden schnell serviert. Sie waren eine „Augenweide“ und schmeckten vorzüglich. Auch der angebotene Wein und Weinbergspfirsichlikör des Weingutes waren „Spitze“. Mit jedem Schluck stieg die Stimmung. So war es kein Wunder, dass die Abschlusseinkehr zum geselligen Höhepunkt des Tages wurde. Pünktlich um 17.45 Uhr brachte der Bus die Wanderer wieder zum Haßfurter Bahnhof, vom dem aus mit dem Zug Neustadt um 19.37 Uhr wieder erreicht wurde. Die Zug- und Bus-Weinwanderfahrt war wieder ein schönes Erlebnis für die DAV-Wanderguppe.
Dieter Seyfarth