Der Goldpfad verbindet interessante Goldorte. Jahrhundertelang wusch man die Ablagerungen der Grümpen und Schwarza, den goldreichsten Flüssen Deutschlands, in Richtung Rennsteig nach dem begehrten Edelmetall durch. Gold waschen und Gold finden kann man auch heute noch, dass beweisen die zahlreichen Funde der letzten Jahre. Doch schon im 18. Jh. schreibt ein Chronist dazu:
„Man kann auch noch bis jetzo daselbst Gold waschen; nur daß bey dem hohen Taglohn sich diese Arbeit sehr schlecht belohnen würde; denn da das Gold nicht wie das Silber und die Lebensmittel gestiegen ist: So würde man jetzo höchstens 2 gr. 8 pf. für das Gold erhalten, das man damals für 2 gr. hingab und ist wohl niemanden wiederum an Goldwäschen im hiesigen Lande zu denken, wenn der Theurer Grund nicht hiervon eine Ausnahme macht, als welcher der reichhaltigste ist.“
Heute sind hier wieder Goldwäscher im Tal der Grümpen beim Goldmuseum in Theuern unterwegs. Sie waschen pro Jahr 5 Gramm reines Gold aus der Grümpen. Auf unserer Tour von Rauenstein folgen wir dem Weg des Goldes auf dem Goldpfad bis zur Mündung der Grümpen in die Itz in Almerswind auf 11 Kilometern. Als rundgeschliffene Reste der mittelalterlichen Goldwäscher finden wir im Talgrund die Halden des ausgewaschenen Schotters. Diese Goldseifenhügel werden hier Bingen genannt. Im Frühling sind sie überzogen von tausenden Frühblühern. Im zweiten Teil der Tour schlängelt sich unser Weg an einem bisher unerforschten Zeugen der Bergbaugeschichte entlang – dem Goldgraben bei Roth auf der Höh. Hier schufen unbekannte Glücksritter vor hunderten von Jahren einen Wassergraben für die Ausbeutung der höher liegenden goldführenden Schotterterrassen. Diese Ablagerungen der Eiszeit sind besonders goldhaltig gewesen und rechtfertigten den gewaltigen Aufwand. Den steinernen Relikten im Wald konnte mit den zeitgenössischen Bildern von Agricola wieder Leben eingehaucht werden. Gold haben wir keines gefunden aber viele neue Eindrücke gewonnen.
Ralf Kirchner
Goldseifenhügel