Wer kennt sie nicht, die Gleichberge. Dieser aus vulkanischem Gestein entstandene Mittelgebirgszug im südwestlichen Teil von Thüringen, nahe der alten Kleinstadt Römhild im Landkreis Hildburghausen, war unser Wanderziel am 24. September 2017.
Unsere Tour startete im Weiler Waldhaus am Steinsburgmuseum. Die hier geborgenen Funde bilden bis heute den Grundstock der Sammlung sowie die Dauerausstellung der hier siedelnden Kelten.
Unser Weg führte uns leicht bergan, von Eichen und Buchen umgeben. Nach einer Weggabelung erreichten wir den Thüringenblick. An diesem Platz hat man einen wunderschönen Blick auf den südlichen Thüringer Wald und am Fuße des Berges sieht man die Stadt Römhild mit ihrem markanten Kirchturm. Stetig ging es weiter bergauf und wir wanderten auf einem Pfad an einem großen Becken vorbei, das noch vom früheren Basaltabbau in dieser Gegend zeugt. Hier sind auch Gebäudereste von einem ehemaligen „Arbeitserziehungslager“ während des Dritten Reiches vorhanden.
Schon bald erreichten wir eine Lichtung und sahen vor uns den großen Funkturm. Etwas abseits des Weges befindet sich der Gipfel des Großen Gleichberges mit 679 m. Von nun an ging es wieder abwärts und nach ca. einem Kilometer sahen wir einen weiteren ehemaligen Steinbruch. Hier wurde bis 1963 Basalt abgebaut und mittels Seilbahn nach Gleichamberg transportiert. Auch die sowjetische Armee nutzte dieses Gelände bis zur Wende zur Funkspionage. Nach wenigen Schritten gelangten wir zum Aussichtspunkt Frankenblick. Vom Rand dieses natürlichen Balkons konnten wir weit in unser Frankenland blicken und hatten einen herrlichen Platz für unsere Mittagsrast.
Der Abstieg führte uns nach mehreren Kehren durch einen schönen Buchenwald, und am Kriegerdenkmal verließen wir den Wald. Im Ortszentrum machten wir einen Abstecher zur Pfarrkirche mit dem Friedhof. Durch herrliche Streuobstwiesen kamen wir an dem kleinen Stausee Buchenhof vorbei, der sehr idyllisch liegt. Leicht ansteigend mit mehreren Kehren erinnerte uns ein Gedenkstein an die Opfer des Arbeitserziehungslagers. Nicht mehr weit war es zu unserem Ausgangsziel und im „Cafe im Hof“ in Straufhain klang unsere herrliche Wanderung aus.
Robert Matzke